Mittwoch, 28. Oktober 2015

Last Of A Dying Breed. Tourblog 2015. Episode 3

Alpenblick

"5. Stock, am Klingelschild steht Alpenblick, können Sie gar nicht verfehlen. Ich bin dann da für den check-in."
Der Typ der mir öffnet hat einen feucht-kalten Händedruck. Entweder er kommt gerade aus der Dusche oder er schwitzt sehr stark. Schwer zu sagen.
"Ja, dann nehmen Sie mal Platz. Dort."
Muss ja nichts heißen. Das wir uns in einem Vorort-Wohngetto befinden. Das die Wohnung mit tausenderlei pseudo-asiatischem Kram geschmückt ist. Schriftzeichen auf Tüchern und so. Chaotisch vielleicht, allerdings hab ich auch schon schlimmeres gesehen. Zugegebenermaßen nicht für EUR 45.- die Nacht, gebucht über eine, zumindest bisher, nicht als unseriös aufgefallene, Internet Booking-Website für Unterkünfte.
Der Typ sitzt mir gegenüber. Der Bürostuhl auf dem er sitzt und ein paar Ordner im Regal neben ihm deuten an das es sich hier um die Rezeption handeln muss Das zerwühlte Bett daneben darauf das es offenbar auch das Schlafzimmer ist. Ich hoffe nicht meins. Er schwitzt. Ist klar jetzt. Versucht seinen Blick auf mich zu fokussieren. Klappt nicht so richtig. Griff zum Ordner. Die ersten beiden Blätter sind E-Mail Ausdrucke. Buchungsbestätigungen. Kann ich sehen. Er streicht sich die dünnen, schwarzen Haare nach hinten, den Schweiß aus dem Gesicht. Es wird nicht besser. Das mit dem Schwitzen nicht, das mit dem Fokussieren auch nicht.
"Sie sind also Torsten Wilms."
Nicht erkennbar ob Frage oder Feststellung.
"Nein. Bin ich nicht."
"Also... das...kriegen wir schon hin. Ich bin... manchmal... etwas durcheinander."

Er blättert im Ordner. Vor. Zurück.
Da sind aber nur Schreiben des örtlichen Ordnungsamtes. Oder sowas. Briefköpfe mit Stadtwappen jedenfalls. Wieder auf Anfang.
"Also nicht? Torsten Wilms?
"Nein. Immer noch nicht."
"Also... ja... kriegen wir ..."

Der Mann ist völlig überfordert. Versteht nicht was ihm die abgehefteten Blätter sagen wollen. Wo der Zusammenhang mit der Person ihm gegenüber genau liegt.
Haare wieder hinter streichen. Er wirft einen Schlüsselbund aufs Bett. Es läuft grad gar nicht. Er schiebt mir den Ordner hin.
"Das da! Das sind doch sie!"
Vor mir aufgeschlagen ein Umsatz- oder Gewerbesteuerbescheid. Null Euro.
"Nein, bin ich nicht. Das ist auch keine Buchungsbestätigung."
Ich muss hier raus. Nach Möglichkeit unverletzt. Und ich werde hier nicht die Nacht verbringen. Scheiß auf die Erkältung, die lädierte Stimme, die Abnutzungserscheinungen dieser Tour. Man kann auch im Auto schlafen. Nicht gut, nicht warm, nicht bequem. Aber ohne irgendwelche Psychos oder Junkies auf Entzug.
Mein Gegenüber wird immer nervöser.
Ich stehe auf.
"Hören Sie, ich muss zum Soundcheck. Ich kann in einer Stunde wieder da sein. Vielleicht klärt sich dann ja alles."
Ich nehme meine Taschen und gehe. Nicht gerade panisch, aber zügig. Natürlich kommt er mir nach. Versucht noch ein "Also...so... das geht nicht..."

Schade.

Wegen dem Alpenblick.

Das Gebäude hätte man ja nicht gesehen beim Alpenblicken.


Nachtrag


Sehr geehrte Damen und Herren,

im Anhang übersende ich Ihnen Die Rechnung über die Stornierungskosten des Gastes Mäkkelä, der am 22.10.2015 weder angereist ist , noch auf meine SMS (Zwei) reagiert hat.

Bitte weisen Sie den Gast darauf hin, dass ich am 06.11.2015 sofort das gerichtliche Mahnverfahren gegen Ihn beantragen werde, sollte ich bis dahin keinen Ausgleich meiner Forderung feststellen können.

Vielen Dank für die Zusammenarbeit.

Mit freundlichem Gruß


Hallo Herr xxxx,

ich weiß ja nicht ob Sie die Person waren die gestern von 15.30 - ca 16.10 versucht hat meinen check-in hinzubekommen. Wer auch immer es war ( ich war tatsächlich wie telefonisch angekündigt zum check-in vor Ort) war dazu offenbar nicht in der Lage. Besagte Person hatte meiner Einschätzung nach entweder ein massives mentales oder Drogen-Problem. Anders kann ich mir nicht erklären warum er weder die vorliegenden Buchungsausdrucke lesen konnte, mich ständig mit Torsten Wilms angesprochen hat und mir letztendlich einen Gewerbesteuerbescheid der Stadt Feiburg vorlegte mit der Bahuptung das müsse ja wohl ich sein bzw meine Buchungsbestätigung..

Ich bin seit 20 Jahren als Musiker auf Tour und hab schon so eingies gesehen, auf was ich mich allerdings mit Sicherheit nicht einlassen werde ist die Nacht im 5. Stock eines Gebäudes zu verbringen mit dem Wissen eine Person mit einem psychischen Problem ist eine Tür weiter. Insbesondere nicht wenn ich nicht weiß welcher Art dieses Problem ist.

Sollte Ihr Mitarbeiter - ich gehe mal davon aus das diese Person einer war - sich nicht seines Problems bewusst sein kann ich Ihnen nur empfehlen ihn darauf hinzuweisen und ihm anzuraten eventuell ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Es tut mir leid wegen den Unannehmlichkeiten, sollten welche entstanden sein, dennoch bitte ich Sie meinen Standpunkt auch zu respektieren. Ebenso finde ich Ihre Behauptung ich hätte mich nicht bei Ihnen gemeldet doch etwas eigenartig. Wir hatten am gestrigen Donnerstag um 12.15 miteinender telefoniert und die Uhrzeit für den check-in vereinbart.
Was die Zahlung Ihrer Rechnung angeht behalte ich mir zunächst vor bis zur gestellten Frist zu prüfen welche Möglichkeiten es gibt diese zu verweigern, ob dies nun über xxx.com wäre oder andere Wege.
MfG,
Mäkkelä

Sehr Mäkkelä,

es scheint Krankheiten zu geben, die sich auch Ihrer Unkenntnis bemächtigen.

Sie hatten es mit mir zu tun und ich habe auch mit Ihnen telefoniert.

Ich habe nun seid 33 Jahren Diabetes, da kann es schon einmal zu Unterzuckerungen kommen.

In dieser haben Sie mich erlebt.

Betrachten Sie die Rechnung als Gegenstandslos. Ich will Sie in meinem Hause nicht mehr wieder sehen.

Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute.

Leben Sie wohl.

xxxx

p.s. Wer einen so schwierigen Namen hat, wie Sie, sollte sich etwas mehr mühe geben.
Für das Roadtracks Magazin geschrieben, findest Du bis Dezember 2015 in diesem Blog Nachrichten, Wasserstandsmeldungen, Befindlichkeitsnachweise und vermutlich auch den einen oder anderen Link aus der etwas unkalkulierbaren "On Tour"-Parallelwelt von Mäkkelä's Tour zu seinem am 4. September veröffentlichten Album "Last Of A Dying Breed". Alle kommenden Konzerttermine auf maekkelae.com.

Samstag, 17. Oktober 2015

Last Of A Dying Breed. Tourblog 2015. Episode 2

Die Toten

Jede Tour scheint in sich eine eigenartige Logik zu bergen. Macht man sich Notizen und liest die im Nachhinein durch stösst man in der Regel auf Muster. Mir geht's so zumindest. Der vier Wochen-Block im Frühjahr durch Skandinavien und das Baltikum war der regnerischste seit ich das mache und vielleicht der, der mich gezwungen hat meine Songs unter einem anderen Aspekt, mit einer anderen Attitüde zu spielen. Hat mich verblüfft das das möglich ist. Es ist offenbar doch noch mehr Punkrock in dem was ich mache als ich für möglich gehalten habe.


Diese, mittlerweile bei Tag 10 angekommene, Tour scheint sich ohne größeres Zutun immer mehr mit dem ihr gegebenen Namen zu identifizieren. Damit zu verschmelzen. Ich verlasse das von Kirchweih-Seligkeit besoffene Fürth, während die Bevölkerung des Landes in dem ich lebe vorwiegend damit beschäftigt ist Asylbewerberheime abzufackeln. Ein Land mit einem zwanghaften Drang zur Pyromanie. Keine allzu neue Erkenntnis. Ich treffe auf meine Toten, auf meine Vermissten und immer wieder Fragmente aus den vergangenen Jahren. Personen die ich vergessen hatte, Orte die ich nur noch verschwommen im Gedächtnis hatte. Eine Spiegelung dessen was sie tatsächlich sind.
Erstes Konzert Dortmund, Sissikingkong. Da sind Menschen die Isi und mich beim TFF Rudolstadt gesehen hatten, ein delirierendes Hafenviertel im Zentrum des postindustriellen Deutschland, eine Nacht zwischen Küchenphilosophie und Hafenschänke und erstaunlichen Erkenntnissen bzgl. der hiesigen Genussmittelversorgungslage.
Bei sonnigstem Herbstwetter nordwärts nach Wilhelmshaven, vorbei an Großenkneten. Wegmarke. Du erinnerst Dich? Dann das Kling Klang. Der letzte einer sterbenden Gattung in einer dahinsiechenden Stadt in einem der letzten Läden seiner Art. Leerstand, großartige Menschen und ein Auftritt der mich langsam in das richtige Fahrwasser kommen lässt. Die halbe Nacht mit einem Freund gesessen. Wieder die Küche. Erzähl mir von Deinen Toten und ich sag Dir wie's mit meinen steht. Die Dead Brothers als Ouvertüre zum Konzert sind mehr als passend. Was hätte auch anderes laufen sollen?
Den anderen Freund besuche ich tags darauf auf dem Weg nach Hamburg zum Auftritt im Mobile Blues Club. Hat weniger Glück gehabt. Der Friedhof von Lilienthal. Sonnig. Scheisskalt. Andrew und sein Fender Bass. Ich erinnere Momente die schon weg waren, Bühnen, Gigs und es schnürt mir den Hals zu. Krieg ne Textnachricht von Holm: Hab Deinen Song auf Deutschlandfunk gehört heute Nacht um 5. Das heisst ich muß zum Hamburg Konzert kommen. Sehn uns da. Kleiner, intensiver Auftritt im MBC, Übernachtung neben dem Otzentreff, Pflichtbesuch im Nachthafen. Sonntagsausflug am Day-off nach Groß Wedel. Fucking zweieinhalb Stunden runter Richtung Salzgitter. Ich mach die Tür von dem auf was mal als Haller's Kultur Cafe der Ignoranz der Region getrotzt hat. "Nee! Damit hätt ich jetzt nicht gerechnet! Der Mäkkelä!" Wir schlürfen Kaffee, ich höre zu wie sich Haller & Renate an die schönen Momente erinnern. Auch an die nicht so schönen. Er schenkt mir einen Gedichtband den er vor einem halben Leben veröffentlicht hat. Falls Du mal Inspiration brauchst.

Es wird spannend. Wohnzimmerkonzert in Gettorf. Wo das ist? Gute Frage. Nicht so weit von Hamburg, also runter von der Autobahn, Landstrassen, immer noch sonnig, traumhafter Herbst, Tour-Herbst. Vielleicht sollte ich das öfters machen. Das mit den Wohnzimmershows. Das Wohnzimmer ist voll. Auch mit Kindern die kreuz und quer herumkrabbeln und somit auch ab und an über die Bühne. Intimer Abend. Bei Ship Repairing Men outen sich mein Gastgeber und einer seiner Freunde als Werftis. So nennen die das hier. Leute die auf der Werft arbeiten. Hab ich nicht überrissen, aber klar, hier ist genug Wasser für sowas. Irgendwie passt gerade alles.
Sightseeing mit meinem Gastgeber Tim am folgenden Vormittag fällt flach. Es wird jetzt genau so wie man eine Tour im Herbst gern nicht hätte. Kalt, regnerisch, ungemütlich.
Tag sechs ist Kiel. Prinz Willy. Liebe ich, den Platz.  Der Abend im Prinzen dann. Wieder wer nach dem Konzert: Hab Tramontana auf RBB Radio Eins gehört. Sendung Lost In Music. Die haben das Ding richtig gelobt. Sind gestern hioerhergezogen und haben gesehen Du spielst. Mir fällt ein das gerade seit gestern das Album CD der Woche bei Radio ARA in Luxembourg ist. Something is happening and I don't know what it is.
Der Mittwoch. Tag sieben. Endlose Fahrt nach Leipzig in Begleitung des neuen Libertines Albums. Ziemlich gute Begleitung. Ich freu mich auf Markus, Endrick und die anderen Verrückten vom Unstrut Festival im Juli. Wir befinden uns in Leipzig Dölitz. Hab ich das richtig verstanden? Das hier war mal der Ortsteil mit der örtlichen Nervenheilanstalt? Passt. Die Shows fangen an zu laufen. Ich meine: ich muss nicht mehr nachdenken. Ich kann mehr reinlegen. Zwischendrin schreit wer: spiel Miracle Gyrlz! Wie bitte? Was denn? Wer kennt das denn noch? Die kleine Punkerin die sich 1995 in Hoyerswerda beim Gig in den Fahrer unserer Band verguckt hat. Eine halbe Nacht vergeht beim Update von dem was seither passiert ist. Wer gestorben ist. Wer lebt. Ich muss weiter. Ich bin etwas weniger erledigt als ich eigentlich befürchtet hatte. Dafür das wir mittlerweile Tag acht schreiben.
Berlin. Wieder. Wie oft war ich dieses Jahr schon hier? Ich befürchte zu oft. Versöhnlicher Abend. Mäkkelä leicht durchgerockt. Handvoll Freunde im Publikum. Stenzel, Tiefel, Clarky. Auto abstellen, paar Drinks in der Schönlein. Er zurück von Gigs in Brasilien, ich arbeite mich südwärts. Nicht ganz so weit. Ab morgen dann mit Isi Rößler am Bass.

Vormittag. Tag neun. Textnachricht von Isi. "Hei, ich war beim Doc. Hat mich sofort ins Krankenhaus überwiesen. Irgend 'ne tischtennisballgroße Schwellung. Lymphknoten oder so. Weisst doch noch, wie vor zwei Jahren auf der Tour. Ich muss Dir das alles absagen und ich hatte mich so drauf gefreut." Scheisse. Ich auch. Pass auf Dich auf. Erhol Dich. Wir brauchen gerade keine größeren Katastrophen.

Das alles macht die nächsten Tage nicht unbedingt einfacher. Nochmal vier Tage 100% oder mehr geben, fahren, ins Bett fallen und darauf hoffen das am Off-day in Colmar wenigstens ein bischen die Sonne scheint.
Das KunstKaufHaus in Hof erreiche ich nach satten fünf Stunden von Berlin aus. Regen. Stau. Es nervt. Alte Freunde dort, großartige Presse im Vorfeld und wie schon beim letzten Auftritt hier ausgesprochen hervorragende Betreuung von Alex. Geschlafen wie ein Stein, beim Aufstehen gemerkt das ich jetzt endlich auch meine traditionelle Tour-Erkältung habe undmittlerweile bereits die dritte Stunde am Rechner. Blog schreiben, Mails beantworten, versuchen in Italien noch 1-2 Shows zu kriegen. Es fühlt sich richtig an im Moment. Richtiger als vielleicht jemals zuvor.
Heute Abend im Zum Rösla in Burgkunstadt. Ab dann geht's endlich südwärts. Offenbach, Trier, Karlsruhe, Freiburg und die Schweiz.

Für das Roadtracks Magazin geschrieben, findest Du bis Dezember 2015 in diesem Blog Nachrichten, Wasserstandsmeldungen, Befindlichkeitsnachweise und vermutlich auch den einen oder anderen Link aus der etwas unkalkulierbaren "On Tour"-Parallelwelt von Mäkkelä's Tour zu seinem am 4. September veröffentlichten Album "Last Of A Dying Breed". Alle kommenden Konzerttermine auf maekkelae.com.




 

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Last Of A Dying Breed. Tourblog 2015. Episode 1

Mäkkelä. Collodium Fotografie von Peter Kuntz

GLAUBE


Es sind die Nebensätze. Oft. An die ich mich in Zeiten der Unsicherheit klammere. Also diese - vielleicht - zufällig, unbeabsichtigt geäusserten Bemerkungen. Ich glaub die. Weil es nicht so allzuviel anderes gibt an das zu glauben lohnt. Zumindest bei dem was ich hauptsächlich tue.

Das Schreiben des Albums, die Aufnahmen zwischen den Tour-Phasen oder auch mittendrin, dabei die jetzt bevorstehende Tour zu buchen... Zwei Jahre? Drei? Dazwischen immer wieder "ich stemm das nicht. Das wächst mir über den Kopf." Aber jetzt aufstecken wäre ein noch größerer Fehler. Wenn es ganz schlimm wurde hat sich's dann doch zu richtig angefühlt um hinzuschmeissen.
Auf dem Trottoir vor dem Tavastia Club hat er dann aufgeglüht. Dieser kleine Satz. Das Ende von einem, der Beginn des anderen. Beim Abschiedskonzert von 22-Pistepirkko in Helsinki. Der Mann aus Dänemark. "Now the torch has been passed on to you. You've got to do it."

Das hab ich geglaubt. Weil es wichtig war. Es wäre jetzt nicht das selbe ohne den. Und ich glaub's immer noch. Manche Dinge sollte man nicht hinterfragen.
Es folgt: ein Monat der sich überschlägt. September. Drei Wochen Zeit alle Tour-Details zu klären, letzte und allerletzte Konzerte zu buchen. Bestätigungen, positive. Emmerich Thürmers und Peter Gruners Reviews insbesondere. Erstmals Menschen die zum neuen Album gratulieren. Das ist neu. Rückschläge auch. Genügend. Wenige Proben mit einer Band, der Band, für den Record Release Gig. Eine einmalige Sache. Bis zuletzt keine Ahnung ob die das hinkriegen. Ich will es glauben. Ich muss. Die sind gut. Ich fühl das. Mir bleibt auch nicht allzuviel anderes übrig.
Parallel dazu eine halbe handvoll Folk-Songs für den Auftritt beim Nuremberg International Human Rights Film Festival einüben. Oder eher: verstehen. Meinen Zugang finden, das Stück von mir das da drin steckt zu lokalisieren.

Es ist geworden. Mehr geworden als ich zu hoffen gewagt hatte. Die Record Release Show im Nürnberger Casablanca Kino ein Fest. Wir haben's nicht an die Wand gefahren. Lange nicht mehr so viel Glück während und nach einem Konzert gespürt. Grossartige Isabel Rößler, Christopher Kunz, Maximilian Breu, Andy Conrad und Frank Mollena an der Technik. Nicht zu vergessen Det Paulig, der an diesem Abend gefilmt hat. Hier die Liveversion von Air Catalan mit Band beim Record Release Gig am 25.09.2015

Wochenends drauf der Tour-Testlauf. Auftritt beim Film Festival in Nürnberg. Donnerstag. Gut gewesen. Etwas wacklig. Die frischen Nummern allerdings sehr gut. Ziemlich zufrieden vor allem mit meiner Version von Eric Bogles "And The Band Played Waltzing Mathilda" und "Sergeant Small" (Tex Morton, 1938). Muss sich vielleicht noch etwas zurechtschleifen.
Dann Freitag und Samstag Trash-Folk/Lofi-Country Irrsinn mit den The Goho Hobos. Bamberg zuerst, dann Königstein in der Oberpfalz (war es die Oberpfalz?). Überlebt. Überraschend gut und das ist weiß Gott nicht selbstverständlich mit dieser Band.
Sonntag den Abschluss-Slot beim Eröffnungsfestival des Kulturzentrums Z Bau in Nürnberg gespielt. Scheisskalt, Pisswetter. Da jagst Du keinen Hund vor... naja, kennst Du ja. Mit dabei: das Nürnberger Blues-Harp Urgestein Curley Kauper als Gast. Instinkt-Gig. Irgendwie alles richtig gewesen an dem Abend. In der ehemaligen SS-Kaserne Geoff Berner's "Whiskey Rabbi" zu spielen insbesondere. Kein abgeklärter Gig, eher: Raum, Stimmung, Zeit, Publikum eine nicht erklärbare Einheit. Es gibt so Tage.

Da stehen wir jetzt. Dieses Ding das sie Europa nennen liegt da und wartet auf mich, grösser als ich bisher dachte das es sein könnte. Ich glaub auch daran.

Mäkkelä


Für das Roadtracks Magazin geschrieben, findest Du bis Dezember 2015 in diesem Blog Nachrichten, Wasserstandsmeldungen, Befindlichkeitsnachweise und vermutlich auch den einen oder anderen Link aus der etwas unkalkulierbaren "On Tour"-Parallelwelt von Mäkkelä's Tour zu seinem am 4. September veröffentlichten Album "Last Of A Dying Breed". Alle kommenden Konzerttermine auf maekkelae.com.